Der Begriff „Box“ steht hier für „mobiles Containermodul“. Zu dem Modul gehören alle notwendigen Anlagen für die schonende und betriebsnahe Verarbeitung von Obst und Gemüse. Ziel des Projekts FOX ist es, innovative Verarbeitungslösungen zu finden, die kompakt, mobil und flexibel sind, sich für unterschiedliche Obst- und Gemüsesorten eignen und in einem Container untergebracht und innerhalb einer Region von Hof zu Hof weitergegeben werden können. Im Rahmen des Projekts werden drei Arten von mobilen Containermodulen entwickelt. Erfahren Sie hier, wie der mobile Container zur Saftherstellung aufgebaut ist.

Am Projekt FOX sind insgesamt 25 Partner beteiligt. Dazu gehören Universitäten, Forschungseinrichtungen, kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und Branchenverbände aus mehreren europäischen Ländern. Jeder Partner hat innerhalb des Projekts eine spezielle Aufgabe (Arbeitspaket). Partner mit unterschiedlichen Arbeitspaketen tauschen sich regelmäßig über ihre Fortschritte und Ergebnisse aus. Unter dem folgenden Link finden Sie einen Überblick über alle Projektpartner.

Das Projekt FOX ist noch in der Forschungsphase und die Module gibt es bisher lediglich als Konzept. Bei zwei der drei Containermodule ist das Design abgeschlossen und derzeit werden die Prototypen entwickelt. 2023 sollen alle Prototypen fertig sein; dann werden sie in den einzelnen europäischen Regionen (Lebensmittelkreise) vorgestellt.

In Europa gibt es schon Container zur Lebensmittelverarbeitung. Die Module, die im Rahmen des Projekts FOX entwickelt werden, sind anders, weil sie schonende und innovative Technologien zur Lebensmittelverarbeitung nutzen, z. B. Vakuumwendelfilter, Pulsed Electric Fields (PEF) oder Ultraschall. Dadurch haben das verarbeitete Obst und Gemüse eine höhere Qualität und die Verarbeitung ist umweltfreundlicher, weil die eingesetzten Technologien weniger Energie verbrauchen.
Außerdem entwickeln einige der Projektpartner nachhaltige Verpackungen für die Endprodukte und potenzielle Verfahren zur Wiederverwertung von Obst- und Gemüsenebenprodukten, z. B. grüne Erbsen und Möhrentrester. Damit die Erzeuger in den Lebensmittelkreisen langfristig wirtschaften und Kunden binden können, werden unterschiedliche Geschäftsmodelle erforscht und Verbraucherstudien durchgeführt. Um die Nachhaltigkeit des Konzepts von FOX zu gewährleisten, werden außerdem die gesundheitlichen, ökologischen und sozioökonomischen Folgen analysiert.
Nicht zuletzt ist FOX auch deshalb einzigartig, weil das Projekt einem von der Europäischen Kommission entwickelten Ansatz der Einbeziehung unterschiedlichster Akteure („multi-actor approach“) folgt. Dieser Ansatz gewährleistet, dass die Endanwender an allen Projektphasen beteiligt werden. Zu den beteiligten Akteuren gehören zum Beispiel Landwirte, Verbraucher und Unternehmen, aber auch Verbände, Genossenschaften, Beraterfirmen und andere Multiplikatoren. FOX ist ein fachübergreifendes Projekt, an dem wissenschaftliche Expert*innen aus ganz unterschiedlichen Bereichen beteiligt sind, z. B. Lebensmitteltechniker, Ingenieure, Wirtschafts- und Umweltwissenschaftler, Konsumforscher, Lebensmittelchemiker, Bioingenieure und Innovationsmanager.

Die einzelnen Lebensmittelkreise verbinden jeweils eine der im Rahmen von FOX untersuchten Verarbeitungstechnologien mit einer regionalen (kurzen) Lebensmittelversorgungskette. Dafür wurden unterschiedliche europäische Regionen mit einer starken Obst- bzw. Gemüseproduktion ausgewählt, in denen die technische, wirtschaftliche und soziale Machbarkeit des Projektkonzepts getestet werden soll. Die wichtigsten Obstanbauländern in Europa sind Spanien, Italien und Polen, beim Gemüseanbau hat auch Frankreich eine starke Stellung. Bei der Obst- und Gemüseverarbeitung sind neben den eben genannten Ländern auch Deutschland und die Niederlande führend.
Die ausgewählten Lebensmittelkreise liegen in sechs Modellregionen in Europa und sind eng mit den am Projekt beteiligten Forschungspartnern verknüpft, die die jeweilige Verarbeitungstechnologie (oder FOX-Technologie) entwickeln. Dabei wurde darauf geachtet, an bestehende Netzwerke mit regionalen Akteuren anzudocken, um die Entwicklungen praktisch erproben zu können. Deshalb haben die Modellregionen eine geografische Nähe zu den jeweiligen FOX-Forschungspartnern.
Um die Reichweite des Projekts zu vergrößern und seine Ergebnisse großflächiger zu erproben, arbeitet FOX außerdem mit assoziierten Partnerregionen zusammen, deren geografischen, landwirtschaftlichen und/oder strukturellen Merkmale denen der Modellregionen ähneln. Wenn Sie sich gerne als assoziierte Partnerregion beteiligen möchten, können Sie hier Mitglied der FOX-Interessengruppe werden.

Das 4-Jahres-Projekt ist im Juni 2019 gestartet und läuft bis November 2023.

Das Akronym FOX steht für „Food Processing in a Box“, auf Deutsch „Lebensmittelverarbeitung in einer Box“. Es gibt keinen Zusammenhang mit dem englischen Wort für Fuchs (Fox).

Interessieren Sie sich für betriebsnahe Lebensmittelverarbeitung? Werden Sie Mitglied der FOX-Interessengruppe kleiner lebensmittelverarbeitender Betriebe, in der Sie mit anderen Betrieben zusammenarbeiten, Erfahrungen austauschen und im Rahmen von Vorführungen und Workshops als Erster neue Produktionsverfahren ausprobieren können. Oder treten Sie der FOX LinkedIn-Gruppe bei, wo sie eigene Erfahrungen weitergeben und sich über aktuelle Entwicklungen des Projekts, aber auch über Trends und Veranstaltungen im Lebensmittelsektor auf dem Laufenden halten können.

Wenn Sie Fragen zum Projekt FOX haben, finden Sie unsere Kontaktdaten auf der Seite „Kontakt“.